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Blog-Übersicht > > IT-Automatisierung als Fähigkeit begreifen

IT-Automatisierung ist im Rahmen der Digitalisierung ein zentrales Thema. Oliver Matthiessen, Customer Success Manager bei PlusServer, kritisiert, dass Unternehmen IT-Automatisierung viel zu häufig ausschließlich unter betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten betrachten.

Die Erschließung neuer digitaler Geschäftsmodelle gehört zu den aktuell größten Herausforderungen für Unternehmen. Im Verbund mit der „Digitalen Transformation“ von Unternehmen erfolgt die „Digitalisierung“ in einem möglichst pragmatischen und agilen operativen Vorgehensmodell. “Digitalisierung“ ist hier gemeint als Fähigkeit im Sinne der Nutzung digitaler Technologien einerseits zur Verbesserung des Kundenerlebnisses (Marktbereitung) und anderseits, um für alle internen Stakeholder die Prozesse effizienter und benutzerfreundlicher zu gestalten und so die gesamte Prozessqualität zu steigern.

In diesem Kontext spielt der Begriff „Automatisierung“ im Feld der Digitalisierung von Prozessen eine wesentliche Rolle. Leider wird gerade in Geschäftsführungen „Automatisierung“ immer noch primär als Mittel gesehen, um im Kern finanzielle Einsparungen zu erzeugen und/oder Mitarbeiter effizienter einzusetzen. Oder diesen vermeintlichen betriebswirtschaftlichen Aspekt zu verpassen. Aus meiner Sicht hinkt diese Betrachtungsweise. Immer wieder führt dieses Denkmuster – auch in der medialen Berichterstattung – zu einer fehlgeleiteten Diskussion. Im Fokus stehen häufig insbesondere zwei Annahmen, die unternehmenstheoretisch zwar richtig, in der Praxis allerdings nicht so einfach umsetzbar sind.

Taktischer Fehler: Personalbasis reduzieren

Längst ist IT-Personal in Unternehmen eine Schlüsselressource. Wer Automatisierung nutzen möchte, um seine Personalbasis zu reduzieren, der wird nur kurzfristige Erfolge feiern. Gleichzeitig begeht er einen unternehmenstaktischen Fehler, da ein späterer Personalaufbau am Markt umso teurer wird. Bleibt folglich die romantische Vorstellung, dass sich die freiwerdenden Kapazitäten in einem „höheren Wertschöpfungsgrad“ einsetzen lassen. Doch realistisch betrachtet: Welche Mitarbeiter, die sich heute um automatisierbare Tätigkeiten kümmern, sind ohne weitergehende Schulungsmaßnahmen in einer vermeintlich „höherwertigen“ Tätigkeit einsetzbar? Und wären solche Tätigkeiten überhaupt durch unternehmerische Use Cases gedeckt? Kurz: Kann ein Unternehmen reales Geld mit einem theoretisch höherwertigen Beschäftigungsfeld verdienen?

Automatisierung braucht Investitionen

Die viel gravierendere Fehlannahme ist, dass umgesetzte Automatisierung IT-Budgets per se „freisetzt“ – vergleichbar mit einer exothermen Reaktion in der Chemie. „Mit Automatisierung spare ich Budgets ein“ – diese Annahme ist meiner Meinung nach ebenso in den wenigsten Fällen von der unternehmerischen Realität gedeckt. Tatsächlich verhält sich Automatisierung eher wie eine endotherme Reaktion. Unternehmen müssen IT-Budget aufwenden, um Automatisierung zu ermöglichen. Die meisten Firmen scheitern häufig daran, den nötigen Automatisierungsaufwand korrekt abzuschätzen. Sie investieren nur so viel wie vermeintlich nötig, ohne damit auch nur im Ansatz den möglichen Automatisierungsgrad zu erreichen. Kurz: Ihnen fehlen ein übergreifendes Konzept und der nötige Atem, um konsequent vorzugehen. Und: Sie überschätzen häufig die monetarisierbaren Synergieeffekte.

Aus diesem Grund halte ich die leider anhaltende Tendenz, Automatisierung ausschließlich aus einer Wirtschaftlichkeitsperspektive zu betrachten, für nicht zielführend. Ich möchte dabei nicht empfehlen, Automatisierung vollständig „unwirtschaftlich“ zu betrachten. Aber ich würde – gerade im Zuge von Digitalisierung – den Fokus gerne anders setzen:

Warum macht Automatisierung im Umfeld der Digitalisierung Sinn?

Platt gesagt ist Automatisierung als Aspekt der „Digitalisierung“ im Kern ein Fähigkeitserwerb für Unternehmen im Wandel einer „Digitalen Transformation“. Im Kern ist Automatisierung ein Aspekt innerhalb des Wandels der IT aus einer hardwaredominierten Umgebung in eine softwaredominierte Umgebung. Infrastrukturen und Plattformen werden immer weiter „entstofflicht“. Ein Trend, der mit Blade Computing begonnen hat, sich über Virtualisierung fortgesetzt hat und über die Stufe der „Cloud“ weitergeht in Richtung Serverless Computing. Die allgemeine Gedankenrichtung dahinter: eine Infrastructure as Code und die Programmierbarkeit von Plattformen. Diese Entwicklung an sich ist kein Selbstzweck. Sie ist der zunehmenden Umwandlung von Unternehmen in „Softwarehäuser“ im Rahmen ebendieser „Digitalen Transformation“ geschuldet. Hier ist insbesondere der Zeitaufwand (Time to Market), in der Unternehmen im Kontext von Continuous Deployment neue Features am Markt platzieren, mitentscheidend für ihren Erfolg. Deshalb dominieren im Zuge des allgemeinen DevOps-Trends Methoden der Softwareentwicklung wie Agilität oder Iterativität die Digitalisierung.

In diesem Kontext ist Automatisierung relevant: Denn alles, was manuell zu erledigen ist, um auf der Infrastrukturseite programmierbar zu sein, stellt eine Sollbruchstelle dar. Also müssen Unternehmen wegautomatisieren und wegorchestrieren, um ein für Infrastructure as a Code nutzbares Interface zu schaffen. Dies ist der eigentliche Leidensdruck im Gesamtkontext von Digitalisierung auf der Prozessseite. Unternehmen profitieren durch Automatisierung also nicht primär von den wirtschaftlichen Effekten (Effizienz) wie eingangs formuliert, sondern vielmehr vom Erwerb der damit einhergehenden Fähigkeiten (Effektivität):

1) Fähigkeit erwerben: Tätigkeiten programmieren und orchestrieren

Automatisierung beschreibt also die Fähigkeit, eine bis dato manuell geleistete Arbeit in eine Tätigkeit zu überführen, die ohne menschliche Interaktion automatisiert abläuft. Unternehmen sind in der Lage, diese in Rahmen von Workflows zu orchestrieren und letztlich zu programmieren. Dieser Effektivitätsgewinn ist in dem übergeordneten Sinne von Digitalisierung ein viel wertvolleres Asset, als die für den einzelnen Automatismus erzielten Synergieeffekte oder Effizienzgewinne.

2) Reproduzierbarkeit ermöglicht Qualität und schafft Synergien

Automatisierte Vorgänge sind deutlich einfacher reproduzierbar und können insofern wieder und wieder abgerufen werden. Die Abhängigkeit von einem spezifischen Personalpool im Sinne eines „Quality Gates“ ist weder für die Umsetzung noch für die Qualitätssicherung gegeben. Eine höhere Reproduzierbarkeit zahlt auf eine kürzere „Time to Market“ ein und erzeugt letztlich auch eine klarere Qualität im Sinne von Messbarkeit. Auf diesem Wege folgt auch die „Effizienz“ dann sachlogisch der „Effektivität“ – durch eine kontinuierliche, pragmatische und iterative Weiterentwicklung ist dann sekundär das betriebswirtschaftliche Effizienzversprechen einlösbar,

Fazit

Automatisierung primär anhand von Wirtschaftlichkeitsaspekten zu bewerten, greift also zu kurz, weil Wirtschaftlichkeit eine Effizienzdiskussion bedeutet. Automatisierung ist aber primär eine relevante Fähigkeit, um Digitalisierung umzusetzen und somit Effektivität zu erreichen. Aus diesem primären Fähigkeitserwerb in Bezug auf Effektivität folgt die sekundäre Wirtschaftlichkeit als Effizienz. Daher sollte man Automatisierung immer aus der Fähigkeits- und Effektivitätsperspektive betrachten. Denn: Automatisierung kostet erstmal Aufwand und Geld. Unternehmen müssen also dauerhaft Budgets für Automatisierung zurücklegen, wenn sie hier erfolgreich sein wollen und dürfen es nicht als Einsparpotential begreifen. Machen sie dies isoliert, werden sie zwangsläufig scheitern.

Der beste Automatisierungsansatz ist nicht als einzelnes Projekt aufgesetzt, sondern in einem größeren unternehmenskulturellen Kontext und in den Köpfen der Mitarbeiter verankert. Nach dem Motto: „Was immer zu tun ist, automatisiere von Anfang an“ – selbst, wenn das aufwändiger ist und damit kurzfristig ineffizient erscheinen mag. Langfristig wird Automatisierung die Effizienz der IT-Organisation erhöhen und im Kontext der Digitalisierung alternativlos sein. Die hinter dieser unternehmenskulturellen Einstellung stehende Denkschule wird insbesondere im Kontext von DevOps wiederholt aufgenommen. Und das zeigt wiederum: Die Herausforderung beim Erwerb der Fähigkeit zur Automatisierung ist vordringlich gar keine technisch oder gar finanziell, sondern eine arbeitskulturell getriebene Fähigkeit.

Oliver Matthiessen möchte mit seinem Kommentar die Diskussion um Herausforderungen und Ziele der Automatisierung fördern. 

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