Produktiv mit der Cloud - trotz IT-Fachkräftemangel
Viele Unternehmen haben inzwischen mit einem IT-Fachkräftemangel zu kämpfen, was sie in ihren Möglichkeiten beschränkt. Besserung ist nicht in Sicht. Fehlende Spezialistinnen und Spezialisten in neuen Fachbereichen bremsen die Transformation aus. Die Digitalisierung kann entlasten, Prozesse erleichtern und neue Möglichkeiten schaffen. Auch sie erfordert jedoch neues Fachpersonal.
Der Mittelstand steht bei der langfristigen Personalplanung in einer Schraubzwinge zwischen gleich zwei herausfordernden Entwicklungen. Einerseits droht der demografische Wandel die Zahl der zukünftigen Fachkräfte auszudünnen. Es fehlen Nachwuchskräfte, um zukünftiges Wachstum zu unterstützen. Auf der anderen Seite nimmt die Spezialisierung stark zu.
Die Lösung klingt äußerst einfach: Digitalisierung und Automatisierung der Unternehmen erhöhen, um somit die Produktivität und Effizienz steigern. Allerdings ist die Umsetzung eine Herkulesaufgabe – gerade im Mittelstand. Eine bislang geringe Digitalisierung, dünne finanzielle Polster und mangelnde fachliche Kompetenz in den neuen Themenfeldern bremsen den notwendigen Umbau. Zu häufig heißt es noch: Handarbeit schlägt Computer. Selbst wenn sich die Unternehmensleitungen der Mängel bewusst sind.
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Für die Entschleunigung der Digitalisierung im Mittelstand ist der zunehmende IT-Fachkräftemangel in großem Maße verantwortlich. Beobachter schlagen Alarm. „Der Mittelstand entkoppelt sich zunehmend von der Gesamtentwicklung der Unternehmenswelt“, sagt Gerrit Sames. Der Professor für Allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Hochschule Mittelhessen (THM) in Gießen ist Experte für Ressourcenplanung im Unternehmen.
Die schleppende Digitalisierung führe unter anderem dazu, dass die Attraktivität mittelständischer Arbeitgeber bei den Absolventen weiter zurückgehe. Angesichts der Bedeutung des Mittelstands eine beunruhigende Vorstellung, sagt Sames. „Mehr als 70 Prozent der Industrie-Beschäftigten in Deutschland arbeiten bei Unternehmen mit weniger als 1000 Mitarbeitern.“
Je kleiner die Firmen, desto weiter liegen sie zurück. Nach einer THM-Umfrage haben Unternehmen mit weniger als 500 Beschäftigten den niedrigsten Digitalisierungsgrad. Besonders viel Rückstand haben Betriebe mit bis zu 50 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern. Auffallend ist, dass über alle Firmen hinweg der Digitalisierungsgrad in der Beschaffung am höchsten ist. Nachholbedarf besteht vor allem in der Lieferlogistik, dem Kundendienst und dem Gebäudemanagement.
Dabei ist das Interesse an der Digitalisierung im Mittelstand durchaus vorhanden: Laut einer Studie von Deloitte setzen sich 83 Prozent der befragten Geschäftsführenden und Vorstände mit dem Thema Industrie 4.0 auseinander. Doch es gibt Vorbehalte. Ein Grund sind die hohen Kosten. Eine neue IT-Infrastruktur einzurichten kostet Zeit und Geld. Außerdem ist das Risiko groß, am Bedarf vorbeizuplanen.
Wie sollen kleine Unternehmen also vorgehen, die dem wachsenden IT-Fachkräftemangel vorbeugen wollen? „Die Nutzung von Cloud-Diensten könnte ein Weg sein“, sagt Sames, der selbst lange Jahre als Manager in mittelständischen Unternehmen gearbeitet hat. Ihr Vorteil liegt darin, dass sich benötigte Software gezielt nutzen lässt, ohne dass ein Unternehmen die Anwendungen anschaffen und in die eigene Architektur integrieren muss. Bei Bedarf lassen sich Daten in die Cloud hochladen und dort bearbeiten.

IT-Fachkräftemangel wird wie in den Vorjahren ein Problem für die deutsche Wirtschaft bleiben.
Der IT-Fachkräftemangel macht sich immer mehr bemerkbar. Das Dilemma für den Mittelstand ist: Digitalisierung ist zunächst keine Sparmaßnahme, die Aufwände reduziert oder Effizienz aus dem Nichts schafft. Stattdessen ist Digitalisierung eine große Herausforderung, bei der sich Unternehmen Expertise in völlig neuen Feldern aufbauen müssen.
Das sorgt für eine große Knappheit der Spezialistinnen und Spezialisten, die heute besonders gefragt sind - selbst bei traditionell analogen Unternehmen. Datenanalysten, Cloud-Architekten, AI-Spezialisten: Beinahe jedes Unternehmen sucht nach diesen Jobprofilen. Das macht die hoch spezialisierten IT-Expertinnen und -Experten rar und entsprechend teuer.
Ein weiteres potenzielles Problem: Da sich die gesuchten Fachleute ihre Arbeitgeber frei aussuchen können, haben Mittelständler in der Fläche einen Standortnachteil gegenüber Konzernen mit Zentralen in urbaner Umgebung. Vor allem der Mittelstand hat in dieser Hinsicht einen akuten IT-Fachkräftemangel. Knappes Personal kommt dort zum Einsatz, wo es nicht so leicht zu ersetzen ist. Gerade in einer solchen Situation ist dringend Hilfe von einem Partner nötig, dem man vertrauen kann.
Der zusätzliche IT-Fachkräftemangel fällt hierzulande heftiger aus als in anderen Staaten. „Der Vergleich mit Österreich und der Schweiz zeigt, dass der deutsche Arbeitsmarkt überproportional vom demografischen Wandel betroffen sein wird“, heißt es in einer Studie der Beratungsgesellschaft PWC. Die Autoren gehen davon aus, dass im Jahr 2030 auf dem deutschen Markt vier Millionen Beschäftigte fehlen. Die größte Lücke klafft im Dienstleistungssektor. Ein Blick auf die Größenklassen macht deutlich, dass besonders im Mittelstand Fachkräfte fehlen – auch IT-Fachkräfte. Jedes fünfte Unternehmen sieht sich dort durch den Mangel in seiner Geschäftstätigkeit behindert.
Ein Grund dafür dürfte sein, dass große Konzerne in den Augen zahlreicher Absolvent:innen ohnehin die attraktiveren Arbeitgeber sind. Hinzu kommt, dass die kleineren und mittleren Unternehmen in der Vergangenheit die Automatisierung nur zurückhaltend vorangetrieben haben – und vom IT-Fachkräftemangel nun besonders betroffen sind. Studien weisen immer wieder auf das nicht ausgeschöpfte Potenzial in diesem Firmensegment hin. Personalintensive Prozesse mit Zettelwirtschaft, Karteikästen und Büroboten sind keineswegs ausgestorben. Die digitale Revolution beschränkt sich bei so manchem Mittelständler auf den klassischen EDV-Einsatz.
Mit der Beseitigung von IT-Fachkräftemangel, der passenden Infrastruktur und Kreativität eröffnen sich zahlreiche neue Möglichkeiten für Unternehmen. Vor Ort betriebene Anwendungen zur Auftragsbearbeitung können zum Beispiel mit Online-Bezahldiensten kombiniert werden. Kunden können dann ihre Rechnungen direkt per Mausklick bezahlen. Das Finanzbuchhaltungssystem übernimmt die Buchungen automatisch. Mit einer punktuellen Anbindung wie dieser können sich kleinere Unternehmen sanft in die digitale Welt vorarbeiten – und zwar vor allem dort, wo Arbeitskräfte fehlen. Die nächste Stufe wäre, komplett auf Software in der Cloud umzusteigen.
Das gilt nicht nur in der Verwaltung, sondern auch in der Produktion – wie etwa der Industrie. Ein Beispiel aus der Holzbearbeitung: Mit Programmen aus der Cloud lässt sich eine automatische Fräse so führen, dass sie unterschiedliche Platten individuell bearbeiten kann. Je moderner die Software, desto effizienter kann sie ihre Arbeiten verrichten. Aktualisierte Steuerungsprogramme lassen sich bereits heute per Mausklick aus der Cloud direkt auf die Maschine spielen und sofort anwenden.
Modelle wie diese kann man in verschiedene Richtungen weiterdenken. Möglicherweise werden kleinere Unternehmen einzelne Anlagen auch gemeinsam nutzen. Die Maschinen stehen dann an einem zentralen Ort, Firmen aus der Umgebung nutzen sie nur bei Bedarf. Sie hinterlegen die für ihre individuellen Produktionsprozesse notwendigen Daten in der Cloud – die Steuerung der Anlage greift bei Bedarf auf sie zurück. Dadurch fallen weniger Investitionen in Maschinen an. Und das ohnehin knappe Personal kommt dort zum Einsatz, wo es nicht so leicht zu ersetzen ist.
Probleme, die der IT-Fachkräftemangel hervorruft, können beseitigt werden. Denn mithilfe der Cloud können Unternehmen Prozesse digitalisieren und neue Produktfeatures entstehen lassen. Anstatt immer wieder in eigene Infrastruktur zu investieren, gelingt die Transformation im Unternehmen schneller und kosteneffizienter, wenn KMU hier auf existierende Expertise, technische und personelle Bandbreite anderer zugreifen, statt diese im harten Konkurrenzumfeld selbst aufbauen zu wollen. Bevor Unternehmen von neuen Möglichkeiten der Digitalisierung profitieren können, müssen sie zunächst Wissen und Kapazität in neuen Bereichen aufbauen.
Das ist in vielen Fällen für interne Abteilungen nicht zu leisten. Viele Unternehmen greifen deshalb auf sogenannte Managed Services zurück. Mieten statt investieren. Dies gilt für Infrastruktur, Manpower und Wissen. Hier geht es darum, die für die Digitalisierung nötigen Ressourcen als gemieteten Service zu beziehen. Auf diesem Weg sparen sich Unternehmen die Investition in eigene, kostenintensive Ressourcen für operative Aufgaben der neuen Themenfelder.
Die IDG-Studie „Managed Services 2020“ ergründet die Motivation und Erfahrung von Unternehmen mit Managed Services. IT-Verantwortliche nutzen die Dienste, um Projekte zu beschleunigen, die Innovationskraft zu verbessern und zugleich Investitionskosten zu reduzieren und Kosten transparent planen zu können. Zugleich geben 73 Prozent der Unternehmen an, Managed Services auch für geschäftskritische Projekte einzusetzen.
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Administration
Der Aufwand für die Administration sinkt spürbar in Organisationen, die cloud-basiert und mit Managed Services arbeiten.
Investition
Aus fixen Kosten für Hardware werden variable Kosten, die allein von der tatsächlichen Nutzung abhängen.
Performance
Lastspitzen können flexibel abgefedert werden durch Anmieten zusätzlicher Kapazitäten. Sie müssen nicht mit hoher Kapitalbindung vorgehalten werden.
Sicherheit
Durch die geografische Verteilung der Daten und zusätzliche Backups steigt die Sicherheit in der Datenhaltung.
Flexibilität
Auf neue Anforderungen oder geänderte Kundenbedürfnisse kann flexibel mit neuer Software reagiert werden, die keinen komplizierten Rollout im Unternehmen erfordert.